
Als ich noch klein war, hatte ich eine Freundin, in deren Familie es immer selbstgemachten Joghurt als Nachspeiße gab. Immer einen Natur-Joghurt mit einem Klacks Marmelade (natürlich auch selbstgemacht). Ich war ganz fasziniert davon, dass die Mama den Joghurt selbst gemacht hatte. Wir aßen Zuhause kaum Joghurt und wenn es einen gab, dann war er gekauft. Was ich im Übrigen überhaupt nicht schlimm fand. Joghurt selber machen war aufwendig und hatte damals so einen gewissen negativen Öko-Touch.
Aber trotzdem weiß ich noch, wie als wäre es gestern gewesen, dass ich mal zu Besuch bei meiner Freundin war und der Joghurt-Bereiter in der Küche stand. Eine kleine Maschine mit kleinen Gläschen, in denen der Joghurt fermentieren durfte. Ein Bild, dass sich anscheinend in meinem Gehirn eingebrannt hat…
Heute, über 25 Jahre später, produziere ich ebenfalls meinen eigenen Joghurt.
Wie es dazu kam? Ich hatte mir vor einigen Jahren den Instant Pot als Reiskocher gekauft und gesehen, dass man darin auch Joghurt selbst zubereiten kann. Gleich der 1. Versuch hatte mich so überzeugt, dass ich seit damals – bis auf ein paar Ausnahmen – Joghurt nur noch selbst herstelle. Der Geschmack und die Konsistenz, die ich selbst bestimmen kann, sind einfach das überzeugende Argument für mich.
Für meine Joghurt-Fermentation verwende ich 2 Liter Milch mit einem Fettgehalt von 1,5 %, 2 EL Inulin und eine fertige Joghurt-Kultur. Das ganze lasse ich 10-12 Stunden, je nach verwendeter Joghurt-Kultur, im Instant Pot fermentieren und seie dann die Molke vom Joghurt ab. Hierfür verwende ich am Liebsten einfache Papier-Kaffeefilter. Fertig ist ein stichfester Joghurt mit nur 1,5 % Fett, so wie ich ihn mag.
Auf dem Foto seht ihr das fertige Ergebnis. Und das Verhältnis Molke zu fertigem Joghurt. Ihr seht, durch das Abtropfen gewinnt man sehr viel Molke. Früher hätte man mich mit einem Molke-Drink jagen können, doch mittlerweile liebe ich die goldene Essenz. Molke soll bei der natürlichen Darmsanierung helfen und so den Körper und die Verdauung – einfach gesagt – wieder in Schwung bringen. Molke ist zudem ein super Beauty-Produkt. Wenn ich mal wieder zu viel Molke habe, verwende ich diese als Badezusatz. Molke in Kombination mit hochwertigen Badeölen sorgen wirklich für eine wunderbar geschmeidige Haut.
Auch wenn nun Studien besagen, dass der regelmäßige Verzehr von Joghurt und auch Molke keinerlei Verbesserung der Gesundheit hervorruft, so bin ich überzeugt davon, dass beides zu einer ausgewogeneren und gesunden Ernährung beitragen können. Denn wenn man sich angewöhnt, lieber zu einem Joghurt als zu einem Stück Schokolade als Nachspeiße zu greifen, dann hat man schon viel erreicht um ein gesünderes Leben zu führen. Und mal ganz ehrlich, nicht jedes Nahrungsmittel muss gleich als „Superfood“ durchgehen, oder? Manchmal darf Essen auch einfach nur lecker sein.

Einfach lecker: Porridge aus gemischten Haferflocken, buntem Quinoa, etwas Kokusfett und Erdnussbutter, einer Banane und einer Prise Zimt mit stichfestem Joghurt, etwas Ahornsirup und einigen Johannisbeeren. Eine tolle Alternative zum klassischen Porridge.