
Kennt ihr „Franzbrötchen“? Ich muss gestehen, ich kannte sie nicht. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht so oft zum Bäcker gehe oder auch nicht oft in Hamburg bin. Aber dafür mein Mann. Und er hat mir vor einiger Zeit ein Original Hamburger Franzbrötchen mitgebracht. Hui, das war lecker, aber ganz schön fettig und viel zu süß. Es erinnerte mich aber sehr an eine Mischung aus meinem Klassischen Hefezopf und meinen Zimt-Schnecken-Kuchen, den ich über alles liebe.
Meine kurze Internet-Recherche führt mich natürlich zuerst zu Wikipedia:
Ein Franzbrötchen ist ein aus Plunderteig bestehendes süßes Feingebäck, das mit Zucker und Zimt gefüllt ist. Es ist eine Spezialität der Hamburger Küche und wird häufig zu Kaffee und Kuchen oder zum Frühstück gereicht. Die Verbreitung beschränkte sich auf die Großregion Hamburg, seit Anfang des 21. Jahrhunderts sind Franzbrötchen in verschiedenen Varianten auch in anderen Städten Deutschlands bekannt. In Variationen gibt es Franzbrötchen auch mit Rosinen, Streuseln, Schokoladenstückchen, Marzipan, Mohn oder Kürbiskernen.
So. Ok. Jetzt wusste ich schon mal, dass Franzbrötchen ein Gebäck aus Plunderteig sind. Doch was genau ist ein Plunderteig?
Und wieder fragte ich Wikipedia:
Plunderteig ist ein Ziehteig aus Hefeteig und Ziehfett (Butter oder Margarine oder eine Mischung aus beidem), wobei es drei unterschiedliche Plunderarten gibt, die jeweils warm (Deutscher Plunder 28 °C) oder kalt (Dänischer und Kopenhagener Plunder 12 °C) touriert werden müssen. Das Ziehfett (Butter oder Margarine) wird in mehreren Falt- und Ausrollvorgängen (Touren) eingearbeitet. Diesen Vorgang nennt man Tourieren. Während der Stückgare wird das Gebäck durch das von der Hefe abgegebene Kohlenstoffdioxid und während des Backens zusätzlich durch Wasserdampf gelockert. Dabei wirkt das Fett als Trennschicht, so dass der Wasserdampf eine weitere Lockerung bewirken kann.
Jetzt hatte ich den Unterschied verstanden und konnte mich an meine Version eines Franzbrötchens machen. Eine weniger fettige und weniger süße Variante. Da mir der klassische Plunderteig wirklich viel zu kompliziert ist, habe ich mich für meine Version für einen klassischen Hefeteig entschieden, den ich immer sehr gerne in meinem Brotbackautomaten zubereite. Super einfach, super unkompliziert.

Nachdem mein Hefeteig im Brotbackautomaten fertig gegangen war, habe ich diesen zu einem Rechteck ausgerollt, mit flüssiger Butter bestrichen und mit Zimt & Zucker bestreut. Den Hefeteig habe ich dann von der breiten Seite her vorsichtig zusammengerollt. Die Teigrolle habe ich in gleichmäßige Dreiecke geschnitten, diese gedreht und mit einem Kochlöffel in der Mitte zusammengedrückt, so dass sie die typische Franzbrötchen-Form erhalten haben. Eine Hälfte der Teigstücke habe ich so gelassen und eine Hälfte hab ich mit etwas Marzipan verfeinert. Dafür habe ich aus Marzipan-Rohmasse kleine Kügelchen gerollt und diese in die offene Seite der Franzbrötchen gedrückt. Die Franzbrötchen habe ich dann auf ein Backblech mit Backpapier gelegt und sie dort noch einmal ca. 15 Minuten ruhen lassen. Danach habe ich das Gebäck für ca. 15 Minuten bei 200°C in den Backofen geschoben. Eine Stäbchenprobe sollte dabei unbedingt durchgeführt werden. Sobald die Franzbrötchen goldbraun und vollständig durch sind, müssen diese etwas abkühlen und können dann mit einer Puderzucker-Glasur bestrichen werden.


Wie ihr seht, entstanden mit diesem Rezept ganz schön viele Franzbrötchen. Und auch wenn das Gebäck einfach himmlisch schmeckt, musste ich diese gleich mit unseren Nachbarn teilen. Ansonsten hätte ich wirklich alle gleichzeitig aufgegessen… Also vorsicht, wenn ihr das Rezept probieren wollt.
Meine Version von Franzbrötchen
Materials
Hefeteig
- 500 g Mehl
- 7 g Trocken-Hefe
- 120 g Butter
- 60 g Zucker
- 2 Stk Eier
- 1/2 TL Salz
- 250 ml Milch
Franzbrot-Füllung
- 100 g Butter
- 4 EL Zimt & Zucker
- Marzipan Rohmasse
Puderzucker-Glasur
- 150 g Puderzucker
- 2 EL Milch
- 1 Pkch Vanillezucker
Anleitungen
- Alle Zutaten in den Brotbackautomaten geben und den Teig im Programm "Brioche" zubereiten lassen.
- Den Teig zu einem Rechteck ausrollen, mit flüssiger Butter bestreichen und mit Zimt & Zucker bestreuen.
- Den Hefeteig von der breiten Seite her vorsichtig zusammenrollen.
- Die Teigrolle in gleichmäßige Dreiecke schneiden, diese drehen und mit einem Kochlöffel in die Mitte zusammendrücken, so dass sie die typische Franzbrötchen-Form erhalten. Optional etwas Marzipan zu einer Kugel drehen und in die Seiten drücken.
- Die Franzbrötchen auf ein Backblech mit Backpapier legen und sie dort noch einmal ca. 15 Minuten ruhen lassen.
- Das Gebäck für ca. 15 Minuten bei 200°C Umluft in den Backofen schieben. Eine Stäbchenprobe unbedingt durchführen.
- Die Franzbrötchen kurz abkühlen lassen und sie dann mit der Puderzucker-Glasur bestreichen.